Sieg der Rundum 2018!
Interview mit Sammy Smith, Miteigner des Ventilo M2 Katamarans ‚Green Horny‘, powered by North Sails:
„Wie üblich starteten die Kat‘s in einem schmalen Bereich vor Lindau. Wir sind dabei gut weg gekommen und Richtung Romanshorn gefahren.
Schon bei den Vorbereitungen zur Rundum war uns bewusst, dass es wohl wieder ein Gewitter geben würde. Die Tage zuvor kam immer eines über St. Gallen und Rorschach. Somit waren wir gut vorbereitet, wechselten von der Genua auf die Fock und warteten auf den Dreher, den es geben würde. Unklar war, in welche Richtung dieser gehen würde. So ‚hat es dann mit uns gewendet‘ und wir fuhren einen Bogen Richtung Staad. Max. Speed waren 20 Knoten. Vor Romanshorn sahen wir dann unser Begleitboot nicht mehr – es dauerte ein wenig, bis wir realisierten, dass es nicht mehr nachkam. Dann kam die Böe… Die war so stark, dass mir die Grobverstellung des Grossschotes vom Knie fiel – zum Glück sah sie ein anderes Crewmitglied und konnte das Grosssegel noch öffnen, kurz bevor wir umfielen.
Hinter ‚Skinfit‘ und ‚Orange Utan‘ rundeten wir die Boje in Romanshorn als drittes Boot. Mit gutem Druck (14 – 15 kn Speed) ging es zur Boje Eichhorn, wo dann der Wind zusammenfiel und wir als Scheibenwischer Richtung Überlingen fuhren. Mal ging es Richtung Pfahlbauten, mal Richtung Birnau, … Da haben wir viel verloren, hangelten uns immerhin noch als 5. um die Boje vor Überlingen.
Vor Meersburg parkierten wir dann- zum Glück ohne zu wissen, dass ‚Skinfit‘ und ‚Orange Utan‘ da bereits vor Langenargen waren, wir also einen lächerlichen Rückstand von ca. 20 km hatten…
Wir segelten mehr oder weniger ohne Instrumente (und ohne Tracker), da man sie im Dunkeln nicht sah und der eigene Po einem eh zuverlässig sagt, ob man mehr Druck braucht. Alle auf dem Boot waren sehr entspannt, es fielen (wie immer) viele Sprüche- von Verbissenheit keine Spur. Wir wollten (und wollen!) das Segeln geniessen und sind so auch nach unserem Parkieren sehr relaxt weitergesegelt.
Vor Arbon bekamen wir dann nochmals richtig Druck und mussten nochmals auf die Fock wechseln. Damit ging es mit SW Wind und 14 – 15 kn Speed weiter ans Schweizer Ufer und dann Richtung Lindau. Was wir zu der zu der Zeit auch nicht wussten: Alle Schiffe vor uns (‚Skinfit‘, ‚Orange Utan‘ und ‚Holy Smoke‘) standen vor Nonnenhorn in der Flaute und sahen uns vorbeiflitzen. Erst wurde vermutet, wir hätten aufgegeben und fuhren unter Motor nach Lindau, dann aber merkten sie das fehlende Dampferlicht.;)
Kurz vor der Ziellinie, wir waren noch mit ca. 10 kn unterwegs, dachte ich, es kommt nochmals ein Gewitter, weil es plötzlich ständig blitzte. Ich brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass diese Blitze nicht vom Himmel, sondern von Kameras kamen… Beim Glockenschlag fiel dann der Wind nochmals zusammen und wir mussten vor dem Ziel noch einen Schlag machen.
Was danach passierte, weiss ich nicht mehr so genau… Wir konnten es erst nicht glauben, dass wir gewonnen hatten, dann hatte ich plötzlich Kameras und Mikrofone vor dem Gesicht,… Im Nachhinein ist es einfach ein einmaliges und cooles Gefühl – absolut horny!‘
Anmerkung der Redaktion:
Der Ventilo M2 'Green Horny' ist mit einem 3Di Grosssegel und einer 3DL Genua von North Sails ausgestattet.
Sammy ist mit beiden Segeln sehr zufrieden und sagt, man spüre damit das Schiff unglaublich gut.
Danke Sammy für dein Vertrauen und HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH an das ganze Team!!
Eigner: Sammy Smith und Marcel Simon
Crew: Ueli Näf und Urs Gonzenbach
Natürlich gratulieren wir auch allen anderen Siegern und allen, die durchgehalten haben!
Rangliste nach Zieleinlauf
Rangliste nach Klassen
Claudia Böhm